Abonnieren Sie unseren Blog

4 Soft Skills, die man als Berater beherrschen sollte

Blog Kategorie:
VerĂśffentlicht am:
Mai 6, 2022
Lesezeit:
6 minutes
consultport-author
Leo
Erfahrener Copywriter, welcher viel Geld fĂźr Restaurants ausgibt, nur um es danach zu bereuen.

Was braucht es, um zu einem erfolgreichen Unternehmensberater zu werden? Sicherlich sind analytische Fähigkeiten und Problemlösungskompetenz, kreatives Denken und das Verstehen von Beratungskonzepten wichtig. Bei all diesen Fähigkeiten jedoch handelt es sich um “Hard Skills”.

Um in der wettbewerbsintensiven Beratungsbranche erfolgreich zu sein, muss ein Berater jedoch auch Ăźber die richtigen Soft Skills verfĂźgen. In einer von der Society of Human Resource Management (SHRM) durchgefĂźhrten Umfrage, gaben 97 % der Arbeitgeber an, dass sie Soft Skills fĂźr wichtig halten!

Bei Soft Skills handelt es sich um persÜnliche Qualitäten, die entweder angeboren sind oder im Laufe des Lebens erworben werden. Die gute Nachricht ist: Selbst wenn Ihre Soft Skills bisher noch nicht sehr weit entwickelt sind, ist es nie zu spät, diese zu trainieren.

Folgender Artikel wird auf Soft Skills fĂźr Berater eingehen und einige Beispiele und Instrumente vorstellen.

1. Fßhrungsqualitäten - Initiative ergreifen und die richtigen Dinge tun

Im Gegensatz zu den meisten anderen Branchen, in welchen Kunden und Arbeitgeber Ihnen sagen, was Sie zu tun haben, ist die Unternehmensberatung eine jener Branchen, in denen Sie den Menschen Empfehlungen geben. Ein erfolgreicher Berater ist in erster Linie eine gute Führungspersönlichkeit. Die Beratung ist ein anspruchsvoller Beruf, der von Ihnen verlangt, von Zeit zu Zeit, verschiedene kleine und große Initiativen zu ergreifen. Um zu verstehen, was Führung in der Beratung tatsächlich bedeutet, lassen Sie uns einen Blick auf ein Beispiel werfen:

Barbara Minto, die als erste weibliche MBA-Absolventin überhaupt von McKinsey & Company eingestellt wurde, stellte fest, dass Berater Dinge oft leichtfertig aufschreiben, ohne sich im Voraus Gedanken über diese zu machen. Minto erfand daraufhin das MECE-Prinzip. MECE steht für Mutually Exclusive, Collectively Exhaustive (gegenseitig ausschließend, kollektiv erschöpfend) und ermöglicht es Beratern, komplexe Probleme so aufzuschlüsseln, dass sich verschiedene Segmente nicht überschneiden und die Liste der Segmente umfassend ist, d. h. alle möglichen Segmente enthält.

MECE ist heute Standard in jedem Beratungsunternehmen und hat die Arbeit von Beratern, dank der Fßhrungsqualitäten und der Initiative von Barbara Minto, um ein Vielfaches erleichtert.

DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK

  • Um zu einem erfolgreichen Berater zu werden, ist eine Kombination aus Hard Skills und Soft Skills erforderlich.
  • Berater arbeiten in Positionen, in welchen Sie diejenigen sind, die Ratschläge erteilen (und nicht andersherum). Aus diesem Grund sind FĂźhrungsqualitäten entscheidend.
  • UngewĂśhnliche Umstände sind in der Beratungsbranche keine Seltenheit, weshalb Berater lernen mĂźssen, auch unter Druck professionell zu bleiben.
  • Um Zeit effizient zu verwalten, kĂśnnen Berater die Eisenhower-Matrix verwenden und ihre Aufgaben in vier Kategorien unterteilen: Zu tun, zu planen, zu delegieren, zu lĂśschen.
  • Berater mĂźssen die Top-Down-Kommunikationsmethode beherrschen. Diese ist in der Branche die Norm und stellt eine zeitsparende Methode dar, um wichtige Punkte effektiv zu kommunizieren.

2. Gelassenheit - In unvorhergesehenen Situationen professionell bleiben

In einer idealen Welt könnten Sie als Unternehmensberater ein Projekt mit einer Hypothese beginnen, Daten sammeln, diese analysieren, dem Kunden Empfehlungen präsentieren und das Projekt dann abschließen. In der Realität ist dies jedoch nicht immer möglich. Ihre Kollegen, Vorgesetzten und sogar Kunden werden nicht immer mit Ihnen übereinstimmen und es kann zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Wenn Sie sich also für eine Karriere als Berater entschieden haben, sollten Sie darauf vorbereitet sein, mit unvorhersehbaren Ereignissen umzugehen und sich professionell zu verhalten, egal wie angespannt die Situation ist.

Im Folgenden einige Dinge, die während eines Beratungs-Auftrags schief gehen kÜnnten:

  • Unzufriedene Kunden: Beratungsprojekte sind in der Regel nicht billig und wenn ein Kunde seine Zeit, seine Energie und sein Geld in Sie investiert, wird er sich nur mit dem Besten zufrieden geben. Sollten Sie sich in einer solchen Situation befinden, seien Sie einfĂźhlsam und bieten Sie Ihrem Kunden jede UnterstĂźtzung, die er benĂśtigt (im Rahmen des MĂśglichen). Tun Sie Ihr Bestes, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
  • Versäumte Fristen: Auch das kommt leider häufig vor. Wie Sie mit solchen Situationen umgehen, wird Ăźber Ihren zukĂźnftigen Erfolg als Berater entscheiden. Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden wir erĂśrtern, wie Sie Ihre Zeitmanagement-Fähigkeiten einsetzen kĂśnnen, um Projekte pĂźnktlich abzuschließen.
  • Ausweitung des Projektumfangs: Sie werden im Laufe Ihrer Karriere mindestens einem Kunden begegnen, der sich nicht an die ursprĂźngliche Aufgabenstellung hält und den Projektumfang ohne Absprachen ausweitet. Auch hier ist es wichtig, ruhig und professionell zu reagieren. Seien Sie geduldig mit Ihrem Kunden und erinnern Sie ihn an die vereinbarten Leistungen, sowie an die zusätzlichen Kosten und den Zeitaufwand, die entstehen kĂśnnten, wenn zusätzliche Aufgaben hinzukommen.
  • Ein Mangel eines konstanten Einkommens (fĂźr freiberufliche Berater): Dies gilt zwar nur fĂźr Freiberufler, ist aber dennoch wichtig zu erwähnen. Manchmal gibt es lange LĂźcken zwischen verschiedenen Projekten, was aus finanzieller Sicht ziemlich stressig sein kann. Unter solchen Umständen sollten Sie unbedingt einen kĂźhlen Kopf bewahren und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Am besten melden Sie sich bei einer freiberuflichen Beratungsplattform an, die Sie mit neuen Kunden in Kontakt bringen kann.

3. Zeitmanagement - Nutzen Sie die Eisenhower-Matrix

Ein effizientes Zeitmanagement ermĂśglicht Ihnen als Berater nicht nur, Projekte pĂźnktlich abzuliefern, sondern auch ein besseres Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben zu finden. Sie haben sicher schon Dutzende von Artikeln Ăźber Zeitmanagement gelesen, welche alle mehr oder weniger die gleichen Informationen enthalten. Heute wollen wir jedoch einmal Ăźber den Tellerrand hinausschauen und Ihnen die Eisenhower-Methode, fĂźr besseres Zeitmanagement, vorstellen. Diese Matrix ist sehr einfach anzuwenden und jeder kann sie nutzen, vom SchĂźler bis zum Fortune-500-Unternehmensberater.

Soft Skills, 4 Soft Skills, die man als Berater beherrschen sollte

Wie Sie in der Infografik sehen kĂśnnen, wird die Eisenhower-Matrix verwendet, um Aufgaben in vier verschiedene Quadranten zu unterteilen:

  • Zu tun: Dies sind all jene Aufgaben, die wichtig und dringend sind.
  • Zu planen: Alle Aufgaben, die wichtig, aber nicht dringend sind, fallen in diesen Quadranten.
  • Zu delegieren: Dringende, aber weniger wichtige Aufgaben kĂśnnen in dieses Feld aufgenommen werden.
  • Zu lĂśschen: Hier werden schließlich alle Aufgaben, die weder dringend noch wichtig sind, platziert.

Die Beratung ist eine jener KarrieremÜglichkeiten, bei der Ihre Zeitmanagement-Fähigkeiten eine entscheidende Rolle dabei spielen werden, ob Sie langfristig im Spiel bleiben oder nicht. Wenn Sie schon andere Zeitmanagement-Methoden ausprobiert haben und mit diesen wenig erfolgreich waren, versuchen Sie es einmal mit der Eisenhower-Methode. Diese wurde immerhin von Dwight Eisenhower, dem 34. Präsidenten der Vereinigten Staaten, entwickelt. Unterschätzen Sie also nicht ihre Effizienz.

4. Kommunikationsfähigkeiten - Schreiben, reden und zuhÜren wie ein Berater

Um in der Beratung ein guter Kommunikator zu sein, ist es nicht nur erforderlich, gut mit Menschen umgehen zu kÜnnen. Sie sollten zusätzliche Kommunikationsfähigkeiten entwickeln, welche speziell in der Beratung relevant sind.

  • Verwenden Sie “Top-Down-Kommunikation”: Ihre Kunden oder Vorgesetzten sind in der Regel sehr beschäftigte Fachleute, die keine Zeit haben, sich lange Geschichten anzuhĂśren. Bei der Top-Down-Kommunikationsmethode, die auch als Pyramidenprinzip bekannt ist, beginnen Sie zuerst mit der Schlussfolgerung, gefolgt von den wichtigsten Erkenntnissen, welche Sie dann noch weiter ausfĂźhren. Somit sparen Sie dem ZuhĂśrer viel Zeit und kĂśnnen die wichtigsten Erkenntnisse leichter vermitteln.
  • Verstehen Sie Ihr Publikum: Ihr Kunde verfĂźgt nicht unbedingt Ăźber Kenntnisse Ăźber Beratungsrahmen oder -Methode, die Sie zur ProblemlĂśsung einsetzen. Ein erfahrener Kommunikator sollte in der Lage sein, eine komplexe Botschaft so zu vermitteln, dass selbst ein Kind sie verstehen wĂźrde. Wie Einstein schon sagte: "Bist du nicht in der Lage, es einem 6-Jährigen zu erklären, verstehst du es selbst nicht."
  • HĂśren Sie aufmerksam zu: Es stimmt, dass Berater dafĂźr bezahlt werden, Ratschläge zu erteilen. Das ZuhĂśren ist in der Beratung jedoch genauso wichtig. Wenn Sie Ihren Kunden und Mitarbeitern aufmerksam zuhĂśren, sind Sie in der Lage diesen klärende Fragen zu stellen, ihre Ziele zu verstehen und ihnen besser zu helfen, sobald Sie wieder mit dem Sprechen an der Reihe sind.


Fazit

Neben den oben erwähnten Soft Skills für Berater ist es außerdem hilfreich, ein guter Teamplayer und generell ein sympathischer Mensch zu sein. Möchten Sie Menschen beraten, die bereits selbst sehr erfolgreich sind, wie z. B. leitende Angestellte oder Staatsoberhäupter, sollten Sie das nötige Charisma und Selbstvertrauen aufbringen, um als Autoritätsperson auftreten zu können. Und abschließend ist eine gute Portion an Ehrgeiz unerlässlich, wenn Sie es in der Beratungsbranche weit bringen möchten. Der Beruf des Beraters ist schließlich einer der kompetitivsten überhaupt.