Sie möchten Freiberufler werden? – Guide für unabhängige Berater
Sicher werden Sie Ihre Gründe haben, Freiberufler werden zu wollen. Die häufigsten sind der Wunsch, der eigene Chef zu sein, an Projekten zu arbeiten, die einen wirklich interessieren, die Möglichkeit eines unbegrenzten Einkommens zu haben und eine bessere Work-Life-Balance zu erzielen. Unabhängig von Ihren Umständen gibt es jedoch bestimmte Gemeinsamkeiten in den folgenden Bereichen:
- Anfangen.
- Arbeit bekommen.
- Bezahlt werden.
- Größer und besser werden.
Eine weitere Gemeinsamkeit bringt der Autor Jim Butcher auf den Punkt: „Man kann nicht alles planen, sonst fängt man gar nicht erst an.”
Freiberufler werden hat den Vorteil, dass Sie Ihr eigener Chef sind. Das bedeutet auch, dass Sie sicherstellen müssen, dass alle Aspekte Ihres Unternehmens abgedeckt sind. Dazu gehören möglicherweise mehr Elemente, als Sie erwarten:
- Gewerbeanmeldung
- Einrichten eines Arbeitsbereichs
- Marketing
- Ausschreibung von Aufträgen
- Lieferung und Qualitätssicherung
- Buchhaltung, Rechnungsstellung, Steuern und Sozialleistungen
Es ist leicht, den Ball fallen zu lassen.
Etablieren Sie ein Projektmanagementsystem
Die Antwort lautet: Verwalten Sie Ihre freiberufliche Tätigkeit so, wie Sie jedes andere große Projekt verwalten würden. Legen Sie ein geeignetes System an und überwachen Sie Aktivitäten, Termine und Zeitpläne. Das kann so einfach sein wie Google Sheets oder die kostenlosen Versionen von ClickUp, Trello oder Wrike. Möchten Sie Freiberufler werden, ist es wichtig, in Ihrem Geschäft genauso systematisch vorzugehen wie bei den Projekten Ihrer Kunden.
Erwartungen managen
Am Anfang besteht die Tendenz, umsonst oder fast umsonst zu arbeiten, nur um einen Fuß in der Tür zu haben. Manchmal ist das tatsächlich der einzige Weg. Trotzdem sollten Sie sicherstellen, dass jeder den Grund für das niedrige Beratungshonorar kennt und Sie in Aussicht haben, wann es sich ändern wird.
Vorsicht vor Scope Creep! Ein schleichender Umfang entsteht, wenn Sie aufgefordert werden, mehr zu liefern, als vertraglich vereinbart wurde. Seien Sie sich also immer über die zu erbringenden Leistungen im Klaren, am besten in schriftlicher Form. Halten Sie Ausschau nach Kunden, die Sie um Gefallen bitten oder anrufen, um Fragen zu stellen. Schützen Sie sich vor sich selbst. Manchmal sind Sie derjenige, der die Standards weit über das hinaus setzt, was erforderlich ist. Es ist wichtig für Sie, sich selbst zufriedenzustellen. Der Kunde jedoch wird Ihren Extra-Aufwand wahrscheinlich nicht bemerken und sicherlich nicht dafür bezahlen.
Für viele Berater, die Freiberufler werden, kann der frühere Arbeitgeber zum neuen Stammkunden werden. Wenn Sie diesen Vorteil nicht haben, sollten Sie sich darauf einstellen, viel Zeit damit zu verbringen, sich selbst zu vermarkten und nach Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie zu Beginn Ihrer Selbstständigkeit über einen gewissen Spielraum verfügen. Sie sollten genügend Bargeldreserven haben, um ein paar Monate ohne Einkommen zu überbrücken.
Als Faustregel gilt, dass Sie, sobald Sie etabliert sind, 50 % Ihrer Zeit für Marketing aufwenden sollten. Stellen Sie sich jedoch darauf ein, dass es am Anfang länger dauern wird.
Identifizieren Sie Ihre Marktlücke und bauen Sie eine Marke auf
Freiberufler werden bedeutet auch, zu entscheiden, was Ihre Interessen und Talente sind und auf welche Marktnische Sie abzielen möchten. Sie sind vielleicht noch kein Experte, wenn Sie anfangen. In diesem Fall sollten Sie Ihre Fähigkeiten schnell verbessern und in der Lage sein, den Markt klar einschätzen zu können. Sie mögen vielleicht eine großartige Idee und Fähigkeiten haben. Diese sind jedoch nichts wert, wenn niemand bereit ist, dafür zu bezahlen.
Damit Unternehmen von Ihren Diensten erfahren, ist, nachdem Sie zum Freiberufler werden, außerdem der Aufbau einer persönlichen Marke extrem wichtig. Dies beinhaltet die Identifizierung Ihrer Dienste und Ihres einzigartigen Wertversprechens, dann die Entwicklung des Marketingmaterials wie Logos, Social-Media-Kanäle und eine konsistente Botschaft darüber, wer Sie sind und was Sie tun.
Die gute Nachricht ist, dass Online-Beratungsplattformen viel von dieser Arbeit für Sie übernehmen und ein einfacher Weg für Sie sind, sichtbar zu bleiben. Durch solche Plattformen können Kunden Sie leicht finden und Ihre Dienste in Anspruch nehmen. Einige Plattformen, wie Consultport schlagen Ihren Namen sogar aktiv potenziellen Kunden vor, wenn sie glauben, dass Sie die entsprechenden Fähigkeiten haben. Einige Plattformen kümmern sich sogar um die Verwaltung, einschließlich der Einrichtung von Freelance-Verträgen und der Rechnungsstellung.
Vernetzen Sie sich und bleiben Sie in Kontakt mit anderen
Networking ist ein wichtiger Bestandteil, um bekannt zu werden. Nachdem Sie Freiberufler werden, lohnt es sich, weiter mit früheren Kollegen in Kontakt zu bleiben oder Freelancer-Communities beizutreten, wie Sie sie auf LinkedIn finden.
Bezahlt werden
Freiberufler werden bietet einen großen Vorteil: Das Potenzial, mehr Geld zu verdienen. Nachteile sind jedoch die Unsicherheit über die Preisgestaltung und ob Sie überhaupt bezahlt werden. Sie suchen nach einer Work-Life-Balance, werden aber für die Zeit, in der Sie nicht arbeiten, nicht bezahlt.
Einstellung Ihrer Beratungsgebühren
Eine der Schwierigkeiten am Anfang besteht darin, zu erkennen, dass Ihr Fachwissen eine Ware ist, die verkauft werden muss, zu wissen, was sie wert ist, und herauszufinden, wie man den Preis dafür festsetzen kann. Das Festlegen eines Beratungshonorars ist am Anfang knifflig.
Einige der Ansätze, die Sie verfolgen können, sind die folgenden:
Kosten-plus-Preisgestaltung
Sie können bestimmen, wie viel es Sie kosten wird, eine Aufgabe zu erledigen, und dann eine Gewinnmarge dazu addieren. Diese Methode eignet sich eher für den Verkauf von Waren als für zeitbasierte Dienstleistungen. Wenn Sie diese Methode wählen, denken Sie daran, Ihr Beratungshonorar anzupassen, wenn Sie erfahrener werden.
Preisgestaltung zum Marktpreis
Die Preisgestaltung nach Marktpreisen bedeutet, zu wissen, was andere für ähnliche Dienstleistungen berechnen. Wenn Sie mit einer Online-Beratungsplattform verbunden sind, kann diese Aufgabe einfacher sein, da die Preise anderer Berater sichtbar sind. Sie können auch die Tarife von Neuankömmlingen (wie Ihnen) gegenüber etablierten Anbietern unterscheiden.
Wertorientierte Preisgestaltung
Sie könnten sich entscheiden, Ihr Beratungshonorar auf der Grundlage dessen festzulegen, was Sie glauben, dass Ihre Arbeit wert ist.
Für welche Methode Sie sich auch immer entscheiden, denken Sie daran, dass Ihre Ansicht darüber, was Sie wert sind, durch das gestützt werden muss, was ein Kunde zu zahlen bereit ist.
Ihre Rechnungen bezahlen lassen
Selbst wenn Sie, nachdem Sie Freiberufler werden, Ihren Preis richtig angesetzt und ein Projekt an Land gezogen und abgeliefert haben, ist das keine Garantie dafür, dass Sie tatsächlich bezahlt werden. Im folgenden einige weit verbreitete Schwierigkeiten:
- Sie haben die Arbeit ohne einen offiziellen Vertrag begonnen und die Buchhaltung wird ohne diesen nicht zahlen.
- Sie haben keine Zwischenliefertermine festgelegt, sodass es schwierig ist, Rechnungen nach und nach einzureichen.
- Ihre Rechnung wird durch die Unfähigkeit des Kunden, chaotische Systeme oder Cash-Flow-Probleme aufgehalten.
Folgende Schritte können Sie unternehmen, um Probleme wie diese zu vermeiden:
- Sein Sie sich über die Zahlungskriterien im Klaren. Warten Sie nicht auf den Kunden, sondern schlagen Sie Meilensteine und Fristen für jedes Projekt und in schriftlicher Form vor.
- Stellen Sie sicher, dass Sie den Zahlungsprozess des Kunden verstehen und einhalten – von der Einreichung der Rechnung bis zur Abschlusszahlung.
- Stellen Sie sich gut, mit den Leuten in der Zahlungspipeline. Es mag nicht fair sein, aber diese haben am Ende die Macht, Ihre Rechnung zurückzustellen.
- Sagen Sie nein. Fangen Sie nicht ohne einen Auftrag an. Brechen Sie die Arbeit ab, wenn nicht gezahlt wird. Machen Sie sich klar, dass Sie kein Freiwilliger sind.
- Nutzen Sie die Macht freiberuflicher Beratungsplattformen, besonders wenn diese ein Treuhandsystem haben. Folglich werden sie sich in Ihrem Namen für eine Lösung einsetzten, wenn es Probleme mit einem Kunden geben sollte.
Größer und besser werden
Vielleicht sind Sie schon ein erfahrener Berater mit einer langen Geschichte in einer großen Unternehmensberatung und möchten nun Freiberufler werden. Oder Sie kommen frisch vom College oder der Universität und möchten Ihre Karriere als unabhängiger Berater direkt starten.
In beiden Fällen sollten Sie sich eine Überfluss-Denkweise bewahren. Es ist genug für alle da! So kontraintuitiv das am Anfang auch erscheinen mag, je mehr Sie Ihr Wissen – und manchmal sogar Ihre Leads – teilen, desto besser und erfolgreicher wird Ihr eigenes Geschäft werden.
Erkennen Sie, wann Sie um Hilfe bitten und wann Sie anderen helfen sollten. Manchmal brauchen Sie Ratschläge, um das Problem eines Kunden angehen zu können. Vielleicht brauchen Sie Hilfe beim Marketing oder beim Einrichten Ihres Rechnungssystems. Es gibt immer jemanden, der weiß, was zu tun ist oder Ihnen zumindest zuhören wird. Andersherum sind manchmal auch Sie derjenige, der helfen und sein Wissen weitergeben kann und sollte.